Picasso in Shanghai

Letzte Woche war ich beim „International Workshop on Heavy Fermions and Quantum Phase Transitions“ in Hangzhou. Diese Reise nach China ermöglichte mir einen Abstecher nach Shanghai. Dabei war ich auch im riesigen Einkaufszentrum „Super Brand Mall“ und dort dann sehr überrascht, als ich an einem schicken Restaurant vier Stiere gesehen habe, die aus der berühmten Lithographie-Serie von Picasso stammen: „Le Taureau“, entstanden zwischen 5.12.1945 und 17.1.1946, umfasst insgesamt 11 Variationen, wobei Picasso naturalistisch beginnt und dann schrittweise eine immer abstrahiertere, sehr schematische Darstellung erzielt. Die Restaurantdekoration zeigt von oben nach unten, nur minimal von Picassos Original modifiziert, den 11., 10., 9. und 7. Zustand der Lithographie.

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Als ich Picassos Stiere sah, dachte ich zuerst, dass es sich hierbei vielleicht um ein Steakhaus handeln könnte… Leider konnte das Personal praktisch kein Englisch und somit habe ich nicht herausfinden können, was es mit dieser Dekoration auf sich hat (die Empfangsdame hat nach und nach bestimmt ein halbes Dutzend Kollegen zu sich gerufen, leider ohne Erfolg für mich). Aber ein Blick auf die Speisekarte zeigte, dass es sich ein „Fusion-Restaurant“ handelt, sowohl was die Speisen als auch deren Zubereitung anbelangt. Und das Personal war auch „special“ gekleidet, ausschließlich schwarz und mit einer Art Schleier vor dem Mund. James Bond villain meets orient meets fancy food.

Aber warum Picassos Stier? Ich weiß es bis heute nicht. Fand es aber ansprechend. Genauso wie eine andere Dekoration vor dem Restaurant, die mit der Wahrnehmung von zwei- bzw. dreidimensionalen Objekten spielt. Das ist dann schon glatt „Kunst und Physik“!

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