Schon wieder hat mich das Bild auf einer Werbung des Stuttgarter Balletts genau hinsehen lassen: Die Tänzerinnen und Tänzer beim „Ballettabend Forsythe/Goecke/Scholz“ agieren vor einer Kulisse, die offensichtlich von Gemälden des amerikanischen Künstlers Morris Louis (1912 – 1962) inspiriert ist, konkret hat Uwe Scholz die Bühne für seine 1991 uraufgeführte Choreographie „Siebte Sinfonie“ nach dem Bild „Beta Kappa“ von 1961 gestaltet. Bei solchen späten Werken von Morris Louis aus seiner umfangreichen, großformatigen „Unfurleds“-Serie ergießen sich teils leuchtend bunte Farbflüsse von rechts und links auf die ungrundierte Leinwand. Die Gegenüberstellung mit „flüssigen Ballett-Bewegungen“ liegt da fast nahe!
Und wer das Schaffen von Morris Louis im Original erleben möchte, wird in öffentlichen Sammlungen im deutschsprachigen Raum schnell fündig: Basel, Berlin, Bern, Düsseldorf, Essen, Frankfurt, Köln, Krefeld, Münster, Stuttgart, Ulm, Wien und Zürich haben teils mehrere seiner Werke zu bieten.