Das Lied der Bundesjury Jugend forscht 2015

Freitagabend, 29.5.2015, die Sonderpreisverleihung des Bundeswettbewerbs Jugend forscht läuft auf vollen Touren, die Stimmung in der Mannheimer Maimarkthalle tobt bereits. Gerade haben Drum Cafe mit kräftigen Rhythmen eingeheizt und das gesamte Publikum dazu gebracht, selbst mitzutrommeln. Da geht das laute „Bam, bam!“ ins „Waao, waao!“ eines Liedes über, das bereits ein weltweiter Hit war, als viele der derzeitige Jufo-Teilnehmer gerade einmal im Kindergartenalter waren. Die Zuschauer schauen überrascht und gleichzeitig gebannt auf die Großbildschirme und staunen über das, was sie dort zu sehen und aus den Boxen zu hören bekommen… Lediglich die Juroren des Wettbewerbs wissen sehr genau, was nun kommt, aber auch für sie ist es eine Premiere: Das Lied der Bundesjury Jugend forscht 2015!

 

Hier nun einige persönliche Eindrücke davon, was am Abend vorher geschah, als der „Jury-Song“ geboren wurde. Nachdem wir Bundesjuroren alle Projekte begutachtet hatten und über alle Preise entschieden war, freuten wir uns auf das verbleibende, reichhaltige Begleitprogramm des Wettbewerbs. Für Donnerstagabend stand „Abendveranstaltung mit Abendessen in der Popakademie Mannheim“ im Programm, aber die Jufo-Organisatoren hatten uns auch auf Nachfrage im Unklaren darüber gelassen, was uns dort erwarten würde.

Vor Ort wird uns dann erklärt, dass wir in vier Gruppen aufgeteilt die verschiedenen Teile eines Liedes neu vertexten und dann „im Studio einsingen“ würden. Mit dem Rest der Physik-Jury und einigen anderen liebgewonnenen Bundesjury-Kollegen lande ich zufälligerweise in der Teilgruppe, der ausgerechnet der Refrain des Liedes zugefallen ist, während die drei anderen Gruppen jeweils eine Strophe schreiben würden. Somit hat unsere Gruppe nicht nur von der Zeilenanzahl her die umfangreichste Aufgabe erwischt, sondern auch jene, die den Eindruck des gemeinschaftlichen Endergebnisses in starkem Maße prägen würde. Wie unser wirklich exzellenter Gruppen-Coach von der Popakademie, Roddie („Professionaaal!!!“), von Anfang an meint: Der Refrain… ja, das ist schon was Besonderes.

Dann wird uns erstmals das Lied vorgespielt, dem wir einen neuen Text mit Jufo-Inhalt verpassen sollten: „It’s my life“ von Bon Jovi…. Waao, waao!

Zu diesem Zeitpunkt sind wir längst von den anderen drei Gruppen getrennt, die Strophen zu den Themen „Jugend forscht“, „BASF“ und „Zukunft“ verfassen, was wir aber erst viel später erfahren. Unsere Aufgabe lautet hingegen, im Refrain das unterzubringen, was „Jugend forscht“ für uns bedeutet bzw. was wir den Teilnehmern im Jufo-Sinne mitzuteilen haben. Wir haben nur 90 Minuten Zeit und ein ordentliches Stück Gruppendynamik vor uns. Zwar kennen wir uns alle aus der Arbeit in der Bundesjury, aber dort bewerten wir ja bekanntlicherweise naturwissenschaftliche und technische Projekte und befassen uns nicht mit dem Schreiben oder Singen von Pop- oder Rock-Musik! Aber nach einigen wilden Kreativschüben, knackig-intensiven Diskussionen und wiederholtem Testsingen der Zeilen steht unser Ergebnis:

Lied der Bundesjury Jugend forscht 2015

Das Texten des Refrains ist vollbracht. Noch einmal durchlesen… bevor es ins Studio geht.

 

     Geh dein’ Weg…

     Du kannst alles geben.
     Jufo ist dein Kick fürs Leben.
     Wähl dein Ziel und fang gleich heute an.

     Geh dein’ Weg…

     Gemeinsam fragen, forschen, träumen,
     von Zellen, Sternen, Vektorräumen.
     Die Welt da draußen wartet nur auf dich.

     Mach dein Ding!

 

Aber damit ist unsere Aufgabe noch nicht beendet: Als letzte der vier Teilgruppen „gehen wir ins Studio“ in einem anderen Gebäude der Pop-Akademie. Und erneut zeigen sich unser Coach (nun eher Dirigent) sowie der Producer als Profis und eingespieltes Team. Wieder drängt die Zeit, der Zeitplan beim Bundeswettbewerb Jugend forscht ist bekanntermaßen bis ins letzte Detail durchgetaktet. Wir, die „Refrain-Gruppe“, singen uns mehrmals durch die uns nun bereits vertrauten Zeilen und kämpfen mit dem Takt und den Tonhöhen. Kaum sind die Coaches mit unseren aufgenommenen Versionen zufrieden, geht es schon wieder weiter: Die anderen drei Gruppen kommen hinzu und der Refrain wird nun von uns allen, der gesamten Bundesjury gemeinsam gesungen und aufgenommen. Als auch das geschafft ist, ist das Kapitel „Abendveranstaltung in Mannheim“ für uns bereits beendet, der Bus zurück nach Ludwigshafen wartet schon. Für die Jungs in der Popakademie hingegen beginnt eine lange Nachtschicht, in der sie das neu geschriebene und eingesungene Lied zusammenschneiden und – so wir uns versichert – ein Ergebnis produzieren werden, das sich hören lassen kann.

Am Abend danach in der Maimarkthalle fiebern wir Juroren also der Premiere „unseres“ Liedes entgegen, wir haben es schließlich selbst noch nicht gehört. Aber wenige Augenblicke nach dem ersten „Waao, waao!“ sind auch wir vom Ergebnis mitgerissen: Die Musik-Spezialisten haben wirklich eine tolle Leistung hingelegt! Und die mitlaufenden Filmaufnahmen, die von uns in der Popakademie gemacht wurden, geben die energiegeladene Stimmung des vorigen Abends sehr authentisch wieder.

 

Vielen Dank an alle, die uns dieses adrenalin- und schweißtreibende Erlebnis eigenen Musikschaffens ermöglicht (oder sollte man lieber sagen: „aufgedrängt“?) haben und die aus unseren Versuchen dann das wunderbare Endergebnis gemacht haben. Wir hatten einen tollen Abend in der Popakademie und die zahlreichen positiven Rückmeldungen zum Jury-Song von Teilnehmern, Wettbewerbsleitern, Patenbeauftragten etc. haben uns endgültig gezeigt, dass bei Jugend forscht auch die Bundesjury etwas mehr ist als eine Gruppe Experten fürs Bewerten hochrangiger Projektarbeiten.


Und für alle, die das tolle kurze Video von BASF zum Bundeswettbewerb noch nicht kennen: Bei 2:12 Minuten gibt es einen ganz kurzen Eindruck von „uns im Studio“. Und im ebenfalls wunderbaren, längeren Video gibt es ab 2:44 immerhin zwei Zeilen des Songs zu hören – und viel vom Spaß zu sehen, den wir in der Popakademie hatten!

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