Hierzu passt die einladende Mitmach-Ecke in der Ausstellungsmitte, in der große und (vor allem) kleine Besucher dazu animiert werden, ohne allzu strenge Regeln zeichnerisch oder schreibend tätig zu werden. Dort gibt es drei unterschiedliche Anregungen, wie man mittels „automatischem Selbsterkunden“ „was tun!“ kann. So weit so gut. In der Sektion „wahrnehmen & bewegen“ gibt es dabei aber folgenden Handlungsvorschlag: „Die Zahl entscheidet das Werk. Eine Zahl zwischen 20 und 200.000.000.000.000.000.000.000 aussuchen; losgehen, zählen, den Raum bis zu dieser Zahl abschreiten und vor dem nächsten Werk stehen bleiben…“
Zur Erinnerung: 200.000.000.000.000.000.000.000 sind 200 Trilliarden, also eine seeeeehr große Zahl. Und dass ein menschliches Wesen auch nur annähernd bis zu einer Zahl in dieser Größenordnung zählen kann, ist vollkommen illusorisch. So ist Roman Opalka, der das Zählen (mit Aufschreiben und Aussprechen) jahrzehntelang zum Kernpunkt seines künstlerischen Werkes gemacht hat, „nur“ bis 5.607.249 gekommen, bevor er starb. Ein Jahr hat ja schließlich auch nur gut 30.000.000 Sekunden… Also sollte man sich in der Ausstellung „Weltempfänger“ lieber keine Zahl aussuchen, die allzu groß ist, geschweige sich den 200 Trilliarden annähert. Denn lange bevor man „fertig gezählt“ hätte, wäre die Ausstellung schon geschlossen. Und damit man beim Abschreiten des Ausstellungsraumes, der beim Kunstbau immerhin beachtliche 100 Meter lang ist, nicht schon frühzeitig gegen die hinterste Wand marschiert, sollte auch für kleinere Besucher die Anzahl der Schritte lieber deutlich unter 1000 liegen. Viel Spaß beim Zählen und Schreiten!