Flughäfen sind ein seltsamer Ort: International überall irgendwie ähnlich und doch – mal mehr, mal weniger – mit einem lokalen Flair. So gesehen ist es eigentlich nicht überraschend, am Frankfurter Flughafen den bedeutendsten Frankfurter, Johann Wolfgang von Goethe anzutreffen:
Über der „Goethe Bar“ thront der Namensgeber dreidimensional, in dieser Form offensichtlich inspiriert vom berühmten Gemälde „Goethe in der Campagna“, das Johann Heinrich Wilhelm Tischbein 1787 malte und das heute eines der bekanntesten Kunstwerke im Frankfurter Städel ist.
Etwas bedenklich finde ich aber den Gesichtsausdruck des großen Dichters in der Flughafen-Version, gerade von vorn gesehen: Tischbein malte Goethe im Profil, also hatte der Verantwortliche für die dreidimensionale Goethe Bar-Umsetzung gewisse künstlerische Freiheit, aber ich sehe hier eher einen bedrückten Goethe als jenen, der glückliche Eindrücke im Land der Zitronenblüte sammelte.
Und dies alles bestätigt das Goethe-Zitat, das auch an der Frankfurter Flughafen-Bar zu lesen steht: „Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen.“