Der Physik-Nobelpreis 2018 wird an drei Pioniere der Anwendung starker Laserstrahlen verliehen. Arthur Ashkin erhält die Auszeichnung für die optische Pinzette und konkret ihre Anwendung in der Biologie (optische Pinzette erlauben es, kleine Objekte mit einem Laserstrahl „frei im Raum“ festzuhalten und zu bewegen) und Gérard Mourou und Donna Strickland für die Chirped Pulse Amplification (CPA), die es erlaubt, Laserpulse mit sehr hoher Intensität zu erzeugen, die für vielseitige Anwendungen interessant sind, z.B. in der Augenmedizin. Somit wird der diesjährige Physik-Nobelpreis für Erfindungen und Entwicklungen vergeben, die zwar schon einige Jahrzehnte alt sind (optische Pinzette aus den 1960er/1970er Jahre und CPA aus den 1980er Jahren), die aber sowohl von grundsätzlichem Interesse sind bzgl. der Wechselwirkung von intensivem Licht mit Materie als auch für Anwendungen außerhalb der physikalischen Grundlagenforschung.
In den Presseberichten zum diesjährigen Nobelpreis wurde wiederholt darauf hingewiesen, dass Arthur Ashkin mit 96 Jahren zum Zeitpunkt der Verleihung der älteste Nobelpreisträger überhaupt ist. Noch mehr wurde aber diskutiert, dass Donna Strickland erst die dritte Frau ist, die den Physik-Nobelpreis erhält (nach Marie Curie und Maria Goeppert-Mayer) und sie bisher nicht in der Front der der „Physik-Prominenz“ zu finden war, was sich z.B. darin äußert, dass es vor der Nobel-Verkündung keine Wikipedia-Einträge über sie gab. Zu unrecht, wie sich nun zeigt. Somit wird der Rolle von Frauen in der Physik-Forschung eine neue, interessante Facette hinzugefügt. Und wenn man darauf wert legt, dies explizit zu kennzeichnen, hätte der obige erste Satz lauten können: Der Physik-Nobelpreis 2018 wird an ein Pionierin und zwei Pioniere der Anwendung starker Laser verliehen.