Wie bereits im letzten Jahr kann sich Schwaben über Welterbe-Zuwachs freuen: Das UNESCO-Welterbekomitee hat in seiner kürzlichen Sitzung „Höhlen und Eiszeitkunst im Schwäbischen Jura“ zum Weltkulturerbe ernannt. Konkret geht es um sechs Höhlen auf der schwäbischen Alb, in denen bedeutende Funde aus der Jungsteinzeit gelangen: Geißenklösterle, Hohle Fels und Sirgensteinhöhle im Achtal bei Blaubeuren sowie Vogelherdhöhle, Hohlenstein Stadel-Höhle und Bocksteinhöhle im Lonetal in der Nähe von Niederstotzingen.
Die berühmtesten der dort gefundenen Objekte (aus Knochen oder Bein geschnitzte Figuren (Tierfiguren aus der Vogelherdhöhle, Adorant von Geißenklösterle, Venus vom Hohle Fels, Löwenmensch…), Flöten etc., darunter die älteste erhaltene menschliche Figur sowie die ältesten erhaltenen Musikinstrumente überhaupt) habe ich über die Jahre entweder in Sonderausstellungen oder in den jeweiligen Museen in Stuttgart, Tübingen oder Ulm gesehen (im noch recht neuen Museum in Blaubeuren war ich hingegen noch nicht), aber diese sechs Höhlen selbst habe ich bisher noch nicht vor Ort „besucht“, obwohl sie von Stuttgart gar nicht so weit weg sind. („Besichtigen“ kann man diese Höhlen aber nicht, da ihr Inneres nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist.)
Ein anderes „neues“ UNESCO-Welterbe habe ich hingegen bereits persönlich erleben können: Als ich vor einigen Jahren bei einer Konferenz in Kazan war (in Russland, Hauptstadt der autonomen Republik Tatarstan), gab es eine Exkursion zur auf einer Wolgainsel gelegenen historischen Stadt Swijaschsk – und bereits damals wurde die UNESCO-Kandidatur kräftig beworben, obwohl sie damals noch gar nicht positiv entschieden war und nun auch nur einen kleinen Teil der Insel, nämlich die Mariä-Himmelfahrts-Kathedrale und das zugehörige Kloster umfasst.