Cy Twombly trifft Eadweard Muybridge im Kölner Museum Ludwig

Das Museum Ludwig in Köln ist bekannt für seine exzellente Sammlung amerikanischer Kunst der 1950er und 1960er Jahre. Auch Cy Twombly (1929-2011) ist mit wichtigen Werken vertreten. Eines ist „Treatise on the veil“ von 1968, ein über 7 Meter breites dunkles Gemälde mit nur wenigen, technisch wirkenden Kreide-Markierungen. Für dieses große Werk (und ein weiteres mit gleichem Titel 1970) wurde Twombly inspiriert durch die Fotografiefolgen von Eadweard Muybridge (1830-1904), die die Bewegung von Tieren oder Menschen, in viele Einzelbilder zerlegt, wiedergeben. Konkrete Anregung für Twombly war eine Folge von Fotos einer Frau mit Schleier.

Im Museum Ludwig gibt es nun nicht nur das große Gemälde von Twombly zu sehen, sondern gleich nebenan in einem schmalen Kabinett eine Auswahl von Fotografien von Eadweard Muybridge aus seinem Buch „Animal Locomotion“ von 1887. Wie ich finde, ist diese Kombination eine gelungene Sammlungspräsentation, die darauf hinweist, wie auch moderne Künstler naturwissenschaftliche bzw. technologische Erkenntnisse (in diesem Fall einer viel früheren Zeit) in ihren Werken aufgreifen.

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