Noch bis zum 15.9.2019 zeigt das Museum Ritter in Waldenbuch, neben einer Einzelausstellung zu Hans Jörg Glattfelder, eine Präsentation mit Werken aus dem eigenen Bestand: „1919 – 2019: Werke aus der Sammlung Marli Hoppe-Ritter“. Überrascht hat mich dabei eine Arbeit von Paul Klee, den ich bisher im Museum Ritter, dessen inhaltliche Ausrichtung auf geometrischer und konstruktiver abstrakter Kunst liegt, noch nicht wahrgenommen hatte. Die hier zu sehende Arbeit „Insekten (Schöpfungsplan)“ ist eine mit Wasserfarben kolorierte Lithographie, die 1919 in einer Auflage von 100 Exemplaren gedruckt wurde.
In der aktuellen Ausstellung im Museum Ritter ist diese Graphik einerseits der historische Startpunkt der Präsentation, der sich wunderbar in die im selben Raum gezeigten anderen Arbeiten auf Papier einfügt, darunter Collagen von Kurt Schwitters und Alexander Rodtschenko. Andererseits fungiert Paul Klee im aktuellen Bauhaus-Jubiläumsjahr als bedeutender Repräsentant dieser für die abstrakte Kunst des 20. Jahrhunderts wegweisenden Schule. Zwei weitere einflussreiche Bauhaus-Lehrer, Johannes Itten und Josef Albers, sind derzeit im Museum Ritter ebenfalls zu erleben, mit charakteristischen späteren Werken.