Am 28.1.2022 ist Brigitte Kowanz im Alter von 64 Jahren in Wien gestorben. International bekannt wurde sie vor allem für ihre Arbeiten aus dem Bereich der Lichtkunst, besonders charakterisch ist dabei ihre Verwendung sehr heller weißer Leuchtröhren, die sie häufig mit Spiegeln, Glasscheiben und halbdurchlässigen Spiegeln kombiniert hat. Insbesondere hat sie in unterschiedlichen Variationen den durch Vielfachreflexion zwischen parallelen Scheiben bzw. Spiegeln entstehenden Eindruck von tiefen bzw. „unendlichen“ Räumen genutzt. Durch derartige Elemente ist „Kunst und Physik“ im Schaffen von Brigitte Kowanz sehr prominent anzutreffen. Hinzu kommen inhaltliche „naturwissenschaftsnahe“ Komponenten, so gibt es in Werken von Brigitte Kowanz zahlreiche Verweise auf Kodierung von Information (z.B. Morsealphabet) oder auch den Zahlenwert der Lichtgeschwindigkeit als direkten Bezug zur Natur des Lichtes und damit zur Physik. Diese thematischen Inhalte in den technisch mit handwerklicher Perfektion umgesetzten Arbeiten von Brigitte Kowanz erschließen sich häufig nicht auf den ersten Blick, aber die jeweiligen Titel geben oft konkrete Hinweise. Somit lohnt bei vielen ihrer Werke nicht nur ein Anschauen und Staunen über die visuellen Eindrucke für die Betrachtenden, sondern auch ein Nachsinnen darüber, was sich darin noch verbergen könnte.