Am 18. Juli 2020 ist Keith Sonnier im Alter von 78 Jahren gestorben. Sonnier gehörte in den 1960er Jahren zu den bildenden Künstlern in New York, die in großem Stil neue, industriell gefertigte Materialien für ihre Werke einsetzten, insbesondere verwendete Sonnier Leuchtstoffröhren auf vielfältige Weise in seinen oft wandgroßen Arbeiten. Er ist damit ein wichtiger früher Lichtkunst-Vertreter und dadurch aus „Kunst und Physik“-Sicht besonders interessant. Sonnier kombinierte die Lichtquellen dabei häufig z.B. mit großen Metallteilen, so dass man die Wechselwirkung von (oft farbigem) Licht mit verschiedenen Materialien erfahren kann.
Im internationalen Museums- und Ausstellungsreigen ist Sonnier zwar weniger präsent als einige andere Künstler seiner Generation, etwa Dan Flavin mit seinen ikonenhaften und dadurch besonders „musealen“ Leuchtstoffröhren-Konstruktionen, aber in großen Lichtkunstretrospektiven sind Sonniers Werke regelmäßig prominent vertreten. Und auch im Südwesten Deutschlands kann man seine Werke finden, z.B. in der Sammlung des Sindelfinger Schauwerks und in der Sammlung Weishaupt in Ulm.