Der französische Künstler François Morellet ist am 10. Mai 2016 im Alter von 90 Jahren gestorben. Morellet hat seit den 1950er und bis zuletzt ein umfangreiches Werk geschaffen, das oft einfache geometrische Formen verwendet, Rasterstrukturen sowie Leuchtröhren. Diese nüchtern-technischen Komponenten kombinierte er dabei manchmal klar mathematisch strukturiert, aber er nutzte auch unterschiedlichste Formen von Zufall und oft kann man – wenn man sich auf die Werke einlässt und genauer hinschaut (oder den Titel der Arbeit studiert) – auch geradezu witzige Aspekte entdecken. Somit ist François Morellet ein wunderbares Beispiel dafür, wie bildende Kunst mit Mathematik und Physik „arbeiten“ kann, ohne dabei allzu technisch zu wirken.
Ich persönlich war jedenfalls in den letzten Jahren immer wieder erstaunt, wie vielseitig François Morellet gearbeitet hat und ich habe mich dabei oft über mir vorher noch nicht bekannte Facetten seines Werkes gefreut. Dabei gab und gibt es auch in Deutschland immer wieder Gelegenheiten, Kunstwerke Morellets zu erleben und ich bin mir sicher, dass sein nun leider abgeschlossenes Oeuvre mir noch viele erhellende Augenblicke bescheren wird!