Noch bis zum 11.2.2018 läuft in der Staatlichen Kunsthalle die Ausstellung „Cézanne. Metamorphosen“, die sich darauf konzentriert, wie Cézanne in seinen Werken einzelne Motive umwandelt oder Undeutlichkeiten und Mehrdeutigkeiten gezielt nutzt.
Auch für mich gibt es in einer Cézanne-Ausstellung stets etwas Neues zu entdecken und der Aspekt „Metamorphosen“ ist in der Tat etwas, worüber ich mir in Kontext von Cézannes Oeuvre bisher kaum Gedanken gemacht habe. Somit hat sich der Besuch der Ausstellung für mich nicht nur inhaltlich gelohnt, sondern ich freue mich auch ganz allgemein oft beim Betrachten der Werke dieses außergewöhnlichen Künstlers. In der Karlsruher Ausstellung gibt es dabei nicht nur eine große Anzahl von Gemälden zu sehen, sondern auch eine ganze Reihe von Zeichnungen und Aquarellen. Und gerade was letztere anbelangt, war Cézanne wohl einer der bedeutendsten Künstler der aufkeimenden Moderne und da diese Arbeiten auf Papier nur selten ausgestellt werden, ist die Ausstellung in Karlsruhe auch in dieser Hinsicht einen Besuch wert. Hier nun eine Auswahl von Aquarelle, die mir besonders gut gefallen bzw. die mich besonders fasziniert haben.
Paul Cézanne: „Blick auf Aix und die Kathedrale Saint Sauveur von Les Lauves“ (1902-06)
Privatsammlung
Cézanne verbrachte viele Jahre seines Lebens in Aix-en-Provence; ab 1901 besaß er ein Atelier auf dem Hügel Les Lauves, (damals) etwas außerhalb der Stadt.
Paul Cézanne: „Schloss Fontainebleau“ (um 1904/05) Privatsammlung
Paul Cézanne: „Der Balkon“ (um 1900)
Philadelphia Museum of Art
Mein erster Gedanke beim Anblick von „Der Balkon“ war: Dies ist ja ein für Cézanne ganz untypischer Bildausschnitt und es erinnert mich an Gustave Caillebotte, konkret an ein Balkongeländer-Gemälde im Amsterdamer Van Gogh-Museum. Ein Blick in den Ausstellungskatalog zeigte dann, dass auch andere Menschen diese Assoziation hatten.
Paul Cézanne: „Toilettentisch“ (um 1900)
Privatsammlung
Paul Cézanne: „Das ungemachte Bett“ (1890-95)
Privatsammlung
Arbeiten wie „Toilettentisch“ und „Das ungemachte Bett“ spielen in der Karlsruher Ausstellung eine große Rolle: Machen die jeweils abgebildeten Textilien eine Metamorphose durch und wird z.B. Bettwäsche zum menschlichen Körper? Ein weiteres Aquarell („Jacke auf einem Stuhl“ von 1890-92) dient sogar als Opener der ganzen Ausstellung.