Der diesjährige Bundeswettbewerb Jugend forscht fand vom 24. bis 27. Mai in Darmstadt statt. Hierbei war Merck Patenunternehmen und der Bundeswettbewerb war Teil der Feierlichkeiten zum Firmenjubiläum: 2018 feiert Merck 350-jähriges Bestehen.
Der eigentliche Wettbewerb fand im im Kongresszentrum Darmstadtium am Rande der Darmstädter Innenstadt statt und bedeutete für uns Jurymitglieder wieder reichlich Arbeit: So hatten wir im Fachgebiet Physik 17 Arbeiten zu begutachten, die sich im Vorfeld als Sieger der Jugend forscht-Landeswettbewerbe für den Bundeswettbewerb qualifiziert hatten. Bundessieger Physik wurde Max von Wolff mit dem Projekt „Partikelweise Niederschlagsklassifizierung für genauere Wettervorhersagen“. Ein aus „Kunst und Physik“-Sicht interessantes Projekt gab es im Fachgebiet Mathematik/Informatik: Unter „Zeichnen mit neuronalen Netzwerken – die Kunst für jeden“ präsentierte Marcel Ullrich ein Programm, das einfache Zeichnungen des Benutzers so umwandelt, dass sie dann im Stile eines Claude Monet, Auguste Renoir, Vincent van Gogh oder auch eines Paul Klee erscheinen (wobei der chrakteristische „Stil“ des jeweiligen Künstlers vom Programm vorher anhand eines Beispielbildes erfasst wurde).
Wie stets bei Jugend forscht-Wettbewerben gab es ein umfassendes und vielseitiges Programm, wobei die Höhepunkte die Sonderpreisverleihung am Samstagabend und die Siegerehrung am Sonntagvormittag waren. Die Sonderpreisverleihung fand im der M-Sphere statt, einem großen Kuppelzelt (50 Meter Durchmesser), das Merck aus Anlass des Firmenjubiläums errichtet hat und in dem wir zu Beginn der Veranstaltung eine beeindruckende Videoprojektion zur Firmengeschichte erleben konnten. Moderiert wurde die Sonderpreisverleihung von Jan Köppen und Christiane Stenger, wobei letztere beim „Überraschungsauftritt“ von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, die „ihren“ Sonderpreis für eine Arbeit zum Thema „Nachwachsende Rohstoffe“ an Anna und Adrian Fleck für ihr Projekt „FleckProtec – Gelenkschutz aus Speisestärke“ überreichte, der Ministerin in Sachen Schlagfertigkeit den Vortritt ließ. Musikalische Akzente bei der Sonderpreisverleihung setzten Vinh Khuat mit Loops und einer das Publikum in jederlei Hinsicht mitreißenden und animierenden Art sowie Max Giesinger, der mit seiner Band ein umfassendes Set an Stücken präsentierte und ebenfalls für exzellente Stimmung beim Publikum sorgte. Die Siegerehrung im Darmstadtium schließlich wurde von Corinna Lampadius moderiert und traditionell überreichte die Bundesministerin für Bildung und Forschung, erstmals Anja Karliczek, mehrere der Hauptpreise.
Für mich selbst gab es beim Bundeswettbewerb auch ein wichtiges Erlebnis: Die Mitglieder der Bundesjury haben mich zu ihrem neuen Sprecher gewählt, als Nachfolger von Mario Schubert, der nach 10-jähriger Tätigkeit als Bundesjuror turnusgemäß aus der Bundesjury ausscheidet. Somit werde ich nicht nur ab dem kommenden Bundeswettbewerb 2018 in Leipzig Bundesjurysprecher sein, sondern ich werde auch Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Jugend forscht. Ich bin schon gespannt und freue mich auf diese neuen Aufgaben für die Sache Jugend forscht!