Radierung von Augustin Hirschvogel im Landesmuseum Württemberg

AugustinHirschvogelSelbstbildnisDas Landesmuseum Württemberg im Stuttgarter Alten Schloss zeigt bis zum 23. August die Sonderausstellung „Kunstschätze aus Hohenlohe“. Einer der Ausstellungsräume ist der herausragenden Graphik-Sammlung von Max Kade gewidmet, die dieser in den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg öffentlichen Sammlungen in Stuttgart, Tübingen und München schenkte. Die gezeigten Werke sind altdeutsche sowie niederländische Holzschnitte, Kupferstiche und Radierungen, mit Dürer und Rembrandt als bekanntesten Künstlern. Es gibt unter diesen Werken aber noch viel mehr zu entdecken.

Dabei habe ich erstmals die Person von Augustin Hirschvogel (1503-1553) wahrgenommen, der ein schönes Beispiel für „Kunst und Physik“ ist. So war er nicht nur zunächst als Glasmaler und dann als Graphiker aktiv, sondern auch in der Mathematik bewandert (er verfasste ein Lehrbuch zur Geometrie mit zahlreichen illustrierenden Drucken) und mit Landvermessung beauftragt. In der Hohenlohe-Ausstellung ist nun eine Radierung mit einem sehr „sprechenden“ Selbstportrait von ihm zu sehen. Auf ihr ist nicht nur sein Name „Hirschvogel“ in der Umrahmung des Sockels sinnbildlich zu finden, sondern auch die Darstellung einer Erdkugel und eines Zirkels mit der Bemerkung „Der Zirkel misst alles“. Letzteres ist ein deutlicher Hinweis auf seine naturwissenschaftlich-technische Tätigkeit, insbesondere seine frühzeitige Anwendung der Triangulation in der Kartographie.

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