Seit dem 9. März 2021 ist das Museum Ritter in Waldenbuch wieder für Besucher geöffnet. Somit sind die seit Oktober 2020 laufenden Ausstellungen „Vera Molnar. Promenades en carré“ und „Highlights. Lichtkunst aus der Sammlung“ nach monatelanger Schließung wieder zugänglich und beide Präsentationen sind auch aus „Kunst und Physik“-Sicht sehr interessant:
Zeitgenössische Lichtkunst nutzt oft unterschiedliche physikalische Phänomene aus, sei es durch die Lichtquellen oder durch Materialien mit speziellen Oberflächen- oder Transmissionseigenschaften. In der aktuellen Schau mit Werken aus der Sammlung Marli Hoppe-Ritter sind dies etwa Spiegel bei Brigitte Kowanz und Adolf Luther, lichtleitende Folien bei Werner Bauer sowie starkfarbige Lichtquellen bei Maurizio Nannucci und Betty Rieckmann. Und François Morellet bietet auch hier wieder ein Paradebeispiel für die Verknüpfung von Mathematik/Geometrie, Physik und Witz in einem Kunstwerk.
Die Einzelausstellung zu Vera Molnar bietet ebenfalls vielfältige Beispiele für Geometrie und Mathematik. Außerdem wird Vera Molnar eindrucksvoll mit frühen geplotteten bzw. tintenstrahlgedruckten Arbeiten als Pionierin einer mit Computern arbeitenden Kunst präsent. Und auch das Thema „Farbauswahl“ in Kombination mit „Farbwahrnehmung“ wird auf eine klare, ruhige Art aufgegriffen, die Vera Molnars Schaffen auch sonst auszeichnet.
Viel Spaß im Museum Ritter mit Kunst und auch mit Physik und Mathematik nach vielen Monaten, die coronabedingt keine Besuche von Museen und Ausstellungen erlaubt haben!