Die Maßnahmen in Stuttgart zur Eindämmung der Coronavirus-Epidemie wirken sich inzwischen auf viele Aspekte des täglichen Lebens aus und auch auf „Kunst und Physik“-Aktivitäten: Heute sollte die letzte von drei „Kunst trifft Physik“-Führungen durch die “Vertigo. Op Art und eine Geschichte des Schwindels 1520 – 1970”-Ausstellung im Kunstmuseum Stuttgart stattfinden, gemeinsam von Tanja Mühlbrett und mir. Wie die beiden vorigen Termine im Dezember und Februar war auch diese Führung bereits seit Monaten ausgebucht. Aber nachdem in den letzten Tagen mehr und mehr Einschränkungen für öffentliche Veranstaltungen angekündigt wurden, ging es dann heute sehr schnell: Morgens dachte ich noch, dass die Führung stattfinden würde. Vormittags sagte dann das Kunstmuseum sämtliche Veranstaltungen der kommenden Wochen ab und damit auch die heutige Führung. Und nachmittags wurde das Kunstmuseum sogar für alle Besucher und auf bisher unbestimmte Zeit geschlossen, wie auch viele andere öffentliche Einrichtungen in Stuttgart.
Die „Vertigo“-Ausstellung im Kunstmuseum sollte bis zum 19. April 2020 laufen und sie erfreute sich bisher beim Publikum großer Beliebtheit, wie auch das VersuchsLabor mit physikalischen Experimenten, die „wir“ (d.h. vor allem „Spiel der Kräfte“ der Universität Stuttgart) für „Vertigo“ ins Kunstmuseum gebracht haben. Man wird sehen, ob heute bereits der letzte Publikumstag von „Vertigo“ im Kunstmuseum war. Natürlich würde es mich freuen, wenn die Ausstellung doch noch einmal für die Öffentlichkeit zugänglich würde, so dass „Vertigo“ von der typischen, gegen Ende einer Ausstellungslaufzeit noch einmal intensivierten Publikumsgunst profitieren könnte.
Noch eine andere „Kunst und Physik“-Aktivität fällt der Coronavirus-Epidemie bzw. den Maßnahmen dagegen zum Opfer, aber ich hoffe, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden wird: Gemeinsam mit Eva-Marina Froitzheim (Kunstmuseum Stuttgart) und Kerstin Thomas (Institut für Kunstgeschichte der Universität Stuttgart) hatte ich über das IZKT (Internationales Zentrum für Kultur- und Technikforschung) der Universität Stuttgart aus Anlass der „Vertigo“-Ausstellung eine Vortragsreihe „Zeitgenössische Kunst zwischen Geometrie und Optik“ initiiert und diese drei Vorträgen sollten in etwa zwei Wochen stattfinden: Jürgen Richter-Gebert (München) wollte am 25. März über „Symmetrie, Ornamente und Computer“ sprechen, Daniel Hausig (Saarbrücken) am 27. März über „Lichtwellen, Datenströme und die Elektrifizierung der Skulptur“ und Christoph Asendorf (Frankfurt/Oder) am 1. April über „Weltenwirbel – Wahrnehmung in der ‚flüchtigen‘ Moderne“. Ich hatte mich sehr über diese interdisziplinäre Vortragsreihe gefreut und war schon auf die drei Vorträge gespannt, die in der Stadtbibliothek und dem Kunstmuseum Stuttgart stattfinden sollen. Aber auch diese Veranstaltungen mussten nun abgesagt werden. Wir werden versuchen, dass diese Vortragsreihe dann zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden werden wird.